Bevor Du Dich für den Studiengang Eventmanagement entscheidest, solltest Du Dich genauestens über die Inhalte informieren, gerade weil diese von Hochschule zu Hochschule und von Studiengang zu Studiengang sehr unterschiedlich ausfallen. Den einen Studiengang Eventmanagement gibt es nicht. Du musst Dich grundsätzlich entscheiden, ob Du einen eigens konzipierten Studiengang Eventmanagement aufnehmen möchtest oder ob Du ein generelleres Fach wie zum Beispiel Kulturwissenschaften wählst und entsprechende Schwerpunkte belegst. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Informiere Dich bei der Studienberatung der jeweiligen Hochschule und stöbere ein Vorlesungsverzeichnis durch. Die meisten Hochschulen bieten regelmäßig Informationstage an, wo offene Fragen an Fachleute gestellt werden können. Im Folgenden stellen wir mögliche Inhalte eines Eventmanagement-Studiums vor.
Wo liegen die Unterschiede?
Die Inhalte einzelner Eventmanagementstudiengänge können ganz unterschiedlich ausfallen, je nach Hochschule. So legen einige Hochschulen den Fokus eher auf Tourismusevents, während andere verstärkt auf Kulturevents ausgerichtet sind. Wiederum andere Studiengänge haben einen Schwerpunkt auf Sportevents oder Messen. Daneben gibt es Fächer, die Grundlagenwissen vermitteln und in fast jedem Studium, das mit Events zu tun hat, in irgendeiner Form vorkommt.
Übergreifende Inhalte
Bei allen fachlichen Unterschieden gibt es Inhalte, die übergreifend zum Grundstock eines Eventmanagementstudiums zählen und beispielsweise als einzelne Module angeboten werden. Zu diesen gehören:
- Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens
- Grundlagen Betriebswirtschaftslehre
- Grundlagen Volkswirtschaftslehre
- Rechtliche Grundlagen
- Fremdsprachen: Business English, Spanisch, Französisch
- Rechnungswesen
- Personalwesen
- Marketing
- Projektorganisation
Hochschul- und Studiengangabhängige Inhalte
Jede Hochschule gestaltet den Studiengang Eventmanagement mit anderen Schwerpunkten. Zu den grundlegenden Fächern kommen weitere Inhalte auf die Studierenden zu, die nicht in gleicher Gewichtung an jeder Hochschule ins Profil gehören. Deshalb ist es wichtig, dass Du das Angebot einer Studienberatung wahrnimmst und erfragst, wie der Studiengang im Detail dort aufgebaut ist. Als weitere Inhalte werden hochschulabhängig folgende Fächer angeboten:
- Sponsoring
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Online-Marketing
- Budgetplanung
- Veranstaltungsrecht
- Bustouristik/Flugreisen
- Freizeitparks
- Mega-Events
- Sportökonomie/Sportrecht
Soft Skills/Schlüsselqualifikationen
An den meisten Hochschulen werden neben den Kernfächern auch Module angeboten, die den Studierenden helfen, ihre Soft Skills zu schulen. Unter Soft Skills versteht man zum Beispiel rhetorische oder soziale Fähigkeiten. Zu den infrage kommenden Modulen gehören etwa:
- Interkulturelle Kompetenzen
- Präsentationstechniken
- Verhandlungs-und Moderationstraining
- Rhetorik und Körpersprache
- PC-Kenntnisse
- Gäste- Empfang
Englisch ist oft Unterrichtssprache
Viele Events sind international ausgerichtet, man denke nur an große Messen, touristische Events oder sportliche Großveranstaltungen. Um Nachwuchskräfte optimal auf ihre Aufgabenbereiche im internationalen Umfeld vorzubereiten, führen Hochschulen häufig Seminare auf Englisch durch. In fast alle Studiengängen, die mit dem Thema Event zu tun haben, sind Module in Wirtschaftsenglisch verpflichtend. Oftmals kommt noch eine zweite Fremdsprache hinzu wie Spanisch oder Französisch.
Zwei Beispiele aus unterschiedlichen Hochschulen
Um anschaulich zu machen, wie unterschiedlich Eventmanagement-Studiengänge aufgebaut sein können, führen wir hier zwei Beispiele an.
An der Internationalen Berufsakademie in Freiburg können Studierende einen Bachelor "International Business Management" mit dem Schwerpunkt Tourismus- und Eventmanagement erwerben. Das Studium ist dual aufgebaut. Im Wechsel verbringen die Studierenden Zeit im Praxisbetrieb und an der Hochschule. Zu den fächerübergreifenden Modulen zählen Wirtschaftsmathematik und Statistik, Volkswirtschaftslehre oder Recht für Wirtschaftswissenschaftler. Dazu kommen Englischkurse, Spanisch- oder Französischkurse. Zu den schwerpunktspezifischen Modulen gehören Reiseveranstalterrecht, Sponsoring, Projektmanagement und die Planung und Vermarktung von Events. Nach dem Studium können Absolventen sich bei Reiseveranstaltern, Hotelkonzernen oder Agenturen bewerben.
Die Leuphana Universität in Lüneburg bietet den Studiengang Kulturwissenschaften an. Dort geht es erst einmal mit Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens los. Ab dem zweiten Semester wählen die Studierenden neben dem Hauptfach Kulturwissenschaften ein Nebenfach und ein weiteres Vertiefungsgebiet. Wer sich auf die Eventbranche spezialisieren möchte, kann zum Beispiel "Kulturorganisation und –Kommunikation" wählen und sein Profil mit Betriebswirtschaftslehre schärfen. Absolventen dieses Studienganges haben vielfältige Möglichkeiten, sich im Eventbereich zu bewerben, auch wenn der Studiengang die Bezeichnung Event nicht im Namen trägt. Für Absolventen kommen zum Beispiel Tourismus und Stadtmarketing infrage oder sie bewerben sich als Künstlerische Leitung oder als Marketingexperte.
Praxiserfahrung als wichtiger Bestandteil
Wer in der Eventbranche arbeiten möchte, hat mit Praxiserfahrung bessere Chancen beim Berufseinstieg. Bei einem dualen Studiengang wie im oben genannten Beispiel an der Internationalen Berufsakademie ist die Berufspraxis fester Bestandteil des Studiums, da der Studierende einen Teil der Zeit im Partnerunternehmen verbringt. Wer einen Studiengang an einer Universität wie die oben genannte Leuphana Universität belegt, muss sich selbstständig um Praxiserfahrung etwa durch Praktika bemühen. Wichtig ist am Ende ein aussagekräftiges Praktikumszeugnis.